Streuobstwiesen spielen für die biologische Vielfalt eine herausragende Rolle. Mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zählen sie zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Gleichzeitig nehmen die Apfelbäume nicht nur CO2 und andere Treibhausgase wie Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid auf, sondern stoßen auch wertvollen Sauerstoff aus. Ein einzelner Baum kann bis zu 5 kg Luftschadstoffe im Jahr aufnehmen und im gleichen Zeitraum bis zu 130 kg Sauerstoff produzieren.
In einem Gemeinschaftsprojekt haben die Rüm Hart – Stiftung, die SAGA, die CLEVER Cities Partner Bezirksamt Harburg und die steg Hamburg mbH gemeinschaftlich am 04.11.2020eine Streuobstwiese in Hamburg-Sandbek angelegt.
Die Rüm Hart – Stiftung stellt für diese Wiese bereits größere Apfelbäume zur Verfügung. Dabei wurden regionale und mittlerweile selten gewordene Apfelsorten ausgewählt, die gleichzeitig mehr Hitze und Trockenheit angesichts des Klimawandels vertragen (Finkenwerder Herbstprinz, Wohlschmecker aus Vierlanden, Ruhm aus Vierlanden, Purpurroter Cousinot und Altländer Pfannkuchen).
Dirk Janssen, Vorstand der Rüm – Hart – Stiftung: „Es gibt leider immer weniger Insekten und Vögel. Daher ist es um so wichtiger, möglichst viele Grünflächen insekten- und vogelfreundlich zu gestalten und den grassierenden Trend zugepflasterter Gärten zu stoppen.“
Die SAGA stellt hierfür eine ca. 500 qm große Wiese zur Verfügung. „Wir wollen unsere Flächen zunehmend so gestalten, dass sie einen hohen ökologischen Nutzen haben. Die Initiative der Rüm Hart – Stiftung passt genau in dieses Konzept“, so Dittmar Loose, Leiter der SAGA-Geschäftsstelle Süderelbe. Frauke Rinsch von der steg Hamburg mbH: „Die Streuobstwiese soll den Anwohner*innen nicht lediglich vorgesetzt werden; sie sollen bei der Pflege und Nutzung mit einbezogen werden.“ Jan Pastoors Projektleitung CLEVER Cities: „Das ko-kreative Projekt spiegelt sehr gut die Bestrebungen der EU und des Bezirksamts Harburg wider, mit naturbasierten Lösungen Städte grüner, ökologisch wertvoller und gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort zu gestalten.“
Die geplante Beteiligung der Anwohner*innen und von Schulklassen musste leider infolge des aktuellen Corona-Abstandsgebots ausfallen. Sollte es die Lage zulassen, wird dies im Frühjahr mit einem Blütenfest bzw. im Spätsommer mit einem Erntefest nachgeholt!
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